Laos – Das gelobte Land! Gott wir lieben Laos. Gutes Benzin das Mensch selber tanken kann. Gute Strassen, (dank den Chinesen!) anständiges und zuvorkommendes Verkehrsverhalten. Freie Wahl der Route und Unterkunft usw. Eine Wohltat nach China wieder frei zu sein.
Nach einem erstaunlich…
…unkomplizierten und kurzweiligen Grenzprozedere fahren wir gleich weiter nach Luang Namtha. Die Strassen sind gut aber es regnet in Strömen. Wir bleiben vorerst in der Gruppe. Sie stellen uns in den Innenhof eines hübschen Guesthouses und frönen erstmal ein paar Tage den Annehmlichkeiten eines Dorfes welches damit klar kommt, Touristen zu beherbergen. Westliches Essen und kaltes Bier, die beiden WD40-Vergesser scheinen herrlich zufrieden. Die nächsten 30 Tage sollten nicht gross anders verlaufen. Unsere Gruppe löst sich Stückchen für Stücken auf als wir weiter Richtung Süden ziehen. Die Strassen führen uns durch dichte Dschungellandschaften, vorbei an Reisfeldern und senkrecht in die Höhe wachsenden Karstformationen. Lisi fährt sich das erste Mal einen Platten ein am Vorderrad. Wir sind etwas ausserhalb im Dschungel als es passiert. Die beiden Briden schaffen es nicht mal die festsitzende Vorderachse zu lösen. Weswegen auch immer. Zwei Lao Kinder von 11 und 13 Jahren müssen das für sie erledigen. Unglaublich wie talentiert die beiden Jungs mit Lisis Vorderrad hantieren und trotz des strömenden Regen den Schlauch in kurzer Zeit repariert kriegen.
In Luang Prabang stösst Pascal wieder zu uns, das wiedersehen wird natürlich gefeiert. Wir fahren weiter nach Vang Vieng, Tubing ist angesagt. Wir stehen derweil in einem Unterstand. Lisi hat es auf dem Weg hier bei voller Fahrt auf die Seite gelegt. Ölspur auf der Ideallinie der Kurve bei nasser Fahrbahn. Da schmeisst es die besten. Lisi und Idiot #2 sind aber ok, bis auf einen Riss in der Satteltasche und ein paar verbogene Halterungen. Alles nicht so schlimm.
Der moralische Chinahangover hält ganze zwei Wochen an bis die Menschen wieder in den Abenteuermodus eintauchen. Aber dann geht’s los. Nach einer weitestgehend ereignislosen Zeit für uns in Vientiane, reisen wir mit Pascal und seiner AT zu dritt weiter gen Süden. Sie besuchen Höhlen, fahren in den tiefen Dschungel um sich an Stahlseilen durch die Baumkronen zu schwingen und steigen in Fischerboote auf dem mächtigen Mekong um die 4000 Inseln ganz im Süden von Laos zu erkunden. Sachen die Menschen halt so machen, wenn sie im Urlaub sind. Für Lisi und mich ist die ganze Laos Geschichte dank den meist schnurgeraden Strassen, dem wenigen Verkehr und keinerlei auftretenden technischen Problemen ziemlich langweilig. Kurz vor Pakse holt mich der Plattenmann auch nochmal ein. Eine Ventil-Unterlagscheibe hat sich irgendwie bei der Montage in Osh zwischen Schlauch und Reifen verirrt. Ging aber nicht lange bis der Schlauch ersetzt war. Hoffentlich passiert jetzt nichts mehr, das war der letzte Ersatzschlauch und die Flicken sind auch nicht mehr so zahlreich vertreten wie früher.
In Vientiane kommt noch ein ziemlicher Hammer. Die Thais haben die Overlanderschraube mächtig angezogen. Ohne einen überteuerten Guide und diversen Permits kommen wir da nicht rein, auch nach ziehen aller Register am Zoll. Nicht mal die gute alte Korruption funktionierte. Die wollen uns ausländische Motorräder nicht mehr da. Bangkok fällt wohl der Bürokratie zu Opfer. Mal schauen ob wir es demnächst nach Kambodscha schaffen. Aber Kambodscha und Laos haben ziemlich Lämpe neuerdings. Deswegen nennt es sich wohl Adventure Motorcycling. Fingers crossed…
Bis die Tage
Emil